Einschätzung und Kommentare

Trump, Selenski, VBS, Amherd, Ruag, Kinderspital & Co (2. März 2025)

Läuft nun alles aus dem Ruder? Es sieht zumindest danach aus. Die Europäer, Ukrainer und Schweizer müssen lernen, dass ihnen niemand hilft, wenn alles bachab geht. Sie müssen sich selbst aus eigener Kraft auf dem Dreck ziehen. Je schneller sie dies begreifen, um so besser für alle, denn nur wenn sie selbst stark sind, können sie sich selbst helfen und werden zu einem ernstzunehmenden Verhandlungspartner der Grossmächte.

Für unsere Behörden, halbstaatlichen Gesellschaften und Institutionen gilt das gleiche. Sie waren es sich seit Jahren gewohnt, dass der Selbstbedienungsladen von alleine läuft und dass man sich in den Top-Chargen lediglich auf Kommunikation und die Vergabe von Aufträgen an Dritte beschränken konnte. Doch "The Honeymoon is over" würde wohl Mr. Trump sagen. Es fehlt an allen Ecken und Enden und nun ist wieder gefragt, dass wir die Ärmel nach hinten krempeln und anpacken, wie das unsere Eltern und Grosseltern auch gemacht haben. Schaffen dies unsere top-ausgebildeten Eliten oder können sie nur "parlieren" und "wissenschaftliche Studien in Auftrag geben"? Wir werden es sehen, aber für unseren Geschmack befinden sich viel zu viele Akademiker in den Top-Chargen und viel zu wenige "Macher".


Mit Vollgas auf die Eisberge zu - wie seinerzeit die Titanic, 9. Februar 2025

Vor 30 - 40 Jahren waren unsere Spitäler und andere Institutionen auf den Gebieten Energie, Wasserversorgung, etc. noch öffentlichrechtliche Gesellschaften, Vereine oder Stiftungen, die von "normalen" Menschen geleitet wurden, die sich durch einen pragmatischen Blick auf das Wesentliche auszeichneten, nämlich das Anbieten eines guten Services zu vernünftigen Kosten und damit zum Wohle von allen.

Heute haben sich sämtliche Bereiche "professionalisiert". D.h. ohne Doppelstudium kriegt man praktisch keinen Platz mehr in der Leitung einer öffentlich rechtlichen Gesellschaft. Diese wurden weiter "professionalisiert" und oft in eine AG umgewandelt, die natürlich über einen Verwaltungsrat und ein Top-Management verfügen müssen, das auch "marktgerecht" entlöhnt wird. Fazit dieser Massnahmen: Es funktioniert fast nichts mehr. 

Beispiele: Energie, Energiekrise und die Strommarkt-Liberalisierung. Das Unispital benötigt vom Kanton Hilfe in Form von 700 Mio. CHF. Das Kinderspital ist überschuldet und benötig ebenfalls Hilfe vom Kanton für die Finanzierung und Zinszahlung des teuren Neubaus von Herzog & De Meuron. Spital Wetzikon hat Gläubigerschutz beantragt, mit offenem Ausgang. Das Inselspital Bern hat mit seinem Neubau und enormen Schulden ebenfalls dieses Problem. Das Kunsthaus ist überschuldet und beantragt Gelder von der Gemeinde. 

Dafür produzieren die ZKB und EKZ grosse Gewinne, in dem sie ihre Services den Kunden (sprich Steuerzahlern) zu hoch verrechnen und diese ebenfalls an den Staat abführen. Wenn man die Steuern zusammenzählt, die wir alle bezahlen und dann noch diese dazu rechnen, die wir in Form von zu hohen Gebühren an die ZKB's und Co's bezahlen, kommt man auf eine Staatsquote von rund 45 - 50%. 

Und der Blick in die Zukunft zeigt keine Verbesserung und keine Versuche, dem Ganzen entgegenzuwirken. Wir fahren weiter mit Vollgas in die Nebel- und Eisbergzone, bis es "crasht". Genau gleich wie eine "Bananenrepublik". Schade für die einst stolze und solide Schweiz, die unsere Eltern und Grosseltern aufgebaut haben!


Situation im VBS, 2. Februar 2025

Frau Amherd wird das VBS bald verlassen. Sie ist stolz auf ihre Leistungen und erachtet den Zeitpunkt als nun gekommen und geradezu ideal, um das VBS einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin zu übergeben. Nur findet sich komischerweise niemand aus der Polit-Elite, der sich dieses Amt gerne antun möchte. Ausser den helvetischen Skiatlethen, die immer wieder für Podestplätze sorgen, machen dem VBS Drohnen, Stories um Kampfpanzer, der neue Kampfjet und immer wieder die Ruag zu schaffen. Der Zeitpunkt ist für Frau Amherd wohl ideal, da sie gerne gehen möchte, bevor ihr dies alles noch mehr um die Ohren fliegt. Auf den neue Bundesrat, der sich dies antut, wartet eine Herkulesaufgabe. "There is a big mess - and somebody has to clean it up..." würde Warren Buffett sagen.  


2. Januar 2025

2024 war ein ereignisreiches Jahr. Die Credit Suisse ist untergegangen, was uns rund 2% des Portfoliowertes kostete. Auch Nestlé ist ins schlingern gerate und hat rund 24% des Wertes verloren. Wir denken, dass die Situation bei Nestlé relativ einfach wieder ins Lot gebracht werden kann, wenn folgende Punkte beachtet werden: 

1. Bei den Nahrungsmitteln weg von Pharma-Anreicherungen und hin zu mehr Bio-Produkten

2. Beim Mineralwasser Fokussierung auf qualitative hervorragende Quellen und weg von Filtertechnik

3. Bei den Verpackungen weg von Aluminium und Plastik und hin zu natürlich abbaubaren Verpackungen

4. Zurück zu einem vernünftigen Pricing bei allen Produkten. Nestlé war in den vergangenen Monaten oft zu teuer

5. Eine moderate Erhöhung der Marketing- und Sales-Aufwendungen

Damit sollte Nestlé innerhalb von 1-2 Jahren wieder zu den alten Stärken zurückfinden.


7. August 2024, allgemeine Situation

Die Situation im Nahen Osten, in der Ukraine sowie die Börsen-Mini-Crashes vom 5. und 8. August haben uns dazu veranlasst, die kürzlich aufgebaute Logitech-Position mit 15% im Plus zu verkaufen. Dazu haben wir Absicherungs-Positionen mit Puts auf den SMI aufgebaut. Wir werden die Situation im September reviewen und neu beurteilen. 


4. März 2024, Tages-Anzeiger: "Goldener Fallschirm"

Nachdem die SP-Frau Claudia Nielsen kurz vor den Wahlen 2018 von sich aus zurückgetreten ist, durfte sie sich noch über einen goldenen Fallschirm von 856'656.50 CHF freuen, was selbst die Genossen als etwas viel empfunden hatten. Am Abstimmungswochenende vom 2./3. März 2024 haben sich die Stadtverantwortlichen neue Regeln gegeben. Neu werden Stadtratsmitglieder maximal 1.8 Jahreslöhne als Abfindung erhalten, wenn sie abgewählt werden. Wenn sie freiwillig zurücktreten gibt es noch maximal 1.5 Jahreslöhne. Dies können aber immer noch Entschädigungen sein, die bis rund 450'000 CHF ausmachen, ohne einmal Stempeln gehen zu müssen. Ein weiteres Beispiel für die Bereicherung der "Classe Politique" auf Kosten der Steuerzahler.


2. Februar 2024, Tages-Anzeiger: "Kein Drama", sagt der Armee-Chef
Es fehlt eine Milliarde. Die Armee kann ihre Rechnungen nicht zahlen. Thomas Süssli und Viola Amherd müssen sich vor Parlamentariern und den Medien erklären. Fehler seien keine passiert, sagt der Chef der Armee. Und er verspricht, die Finanzen im kommenden Jahr zu glätten. Offenbar haben Frau Amherd und der Armee-Chef die Finanzen nicht so gut im Griff. Man darf gespannt sein, welche unerwarteten Löcher der neue Armee-Jet F 35 noch aufreissen wird...


4. Januar 2024 Schlagzeile im Tagesanzeiger: "Witwenrenten: Bundesrat will sparen, nur nicht bei sich selbst"

Die Schlagzeile drückt wohl am besten aus, um was es unseren Politikern geht. Sie möchten parlieren, überall mitgestalten, möglichst wenig arbeiten und dabei immer gut verdienen. Deshalb haben wir eine 10-Millionen-Schweiz, weil wir ja Zuwanderung brauchen um die Sozialwerke zu finanzieren. Dass wir dadurch unsere Identität verlieren und all die Zugewanderten in x Jahren auch AHV & Co. benötigen und wir dann eine 20 Mio. Schweiz brauchen, von dem redet niemand. 

Heute bekämpfen wir die Inflation mit hohen Zinsen, zuvor haben wir über Jahre zu tiefe Zinsen auf Anordnung der Politiker gehabt, was zu Preisexplosion bei den Immobilien führte. Früher haben wir den Energiemarkt liberalisiert. Dann mussten wir mit Milliarden Axpo, Alpiq und andere Energieunternehmen retten. Heute haben wir eine verfehlte Energiepolitik und viel zu hohe Energiekosten, Krankenkassengebühren, etc. 

Anstatt die wichtigen Dinge an die Hand zu nehmen, wird jahrelang über Gendersterne diskutiert, darum ob man Kampfhunde verbieten soll oder nicht, aber gute Abkommen mit der EU bringt niemand zustande. Im Gegenteil, man lässt sich von Horizon ausschliessen, gibt das Bankgeheimnis auf und sonst allerlei Trümpfe aus der Hand. Nicht einmal die Finanzmarkaufsicht und ihre über viele Jahre ausgearbeiteten Konzepte funktionieren, wie wir leider erfahren mussten.

Vielleicht ist das politische System der Schweiz immer noch eines der besten, wenn wir es mit denjenigen von Ungarn, Russland, China & Co. vergleichen. Aber ein System, das so viele Fehler macht und über viele Jahre nichts zustande bringt, können wir mit bestem Willen nicht mehr als gut bezeichnen. Es ist vielleicht eines der am wenigsten schlechten System unter allen, und die meisten anderen sind noch schlechter. Sorry, liebe Politiker, aber reisst euch endlich einmal am Riemen und bringt wieder etwas zustande! Man hält diese Inkompetenz ja fast nicht mehr aus.


28. Oktober 2023

Jean-Daniel Ruch wird seinen Posten als Staatsekretär für Sicherheitspolitik im Departement von Viola Amherd nicht antreten. Er stolpert über einen Sex-Skandal. Die hoch dotierte Findungskommission aus Politikern und Vertretern der Behörden hat dies im Vorfeld nicht gesehen. Fazit: Zurück auf Feld 1. Der Image-Schaden ist gross und nicht weiter quantifizierbar. Finanzieller Schaden für die Steuerzahler: ca. 300'000 CHF.


27. Oktober 2023

Kleine Fehlberechnung der städtischen Behörden in Zürich. Der Umbau des Corso-Hauses wurde mit 21 Mio. CHF veranschlagt. Nun kommen die Kosten leicht höher zu liegen. Gem. Tages-Anzeiger vom 27. Oktober 2023 dürften sie bei CHF 60 Mio. zu liegen kommen. Wie schlecht muss man denn sein, um solche Budgets zu machen? Schaden für die Steuerzahler: 39 Mio. CHF


9. September 2023, Blick

Die Ruag beschafft für die Schweizer Armee 96 Kampfpanzer des Typos Leopard 1, für 4.5 Mio. CHF, inkl. Material. Im Januar 2024 melden Medien, dass die Panzer für CHF 500.- pro Stück nach Deutschland verkauft werden sollen. Dies ergibt einen Verlust pro Panzer für die Schweizer Steuerzahler von - 46'375 CHF. 


5. September 2023

Wieder muss der Schweizer Steuerzahler den Bundesbahnen SBB mit rund 1.2 Mrd. CHF unter die Arme greifen. Dies entspricht in der 8 Mio. Schweiz einem Betrag von rund CHF 150.- pro Kopf, der alle paar Jahre wieder eingefordert wird. Die SBB und ihre Verantwortlichen sehen sich gerne als Konzern, mit gut ausgestalteter Konzernleitung, Verwaltungsrat und üppigen Salären für alle. Die Leistung der Entscheidungsgremien ist jedoch sehr bescheiden. Das Signal, das damit gesendet wird, geht leider in die falsche Richtung - auch für viele ähnlich gelagerte Betriebe und Fehlkonstruktionen: "Ihr könnt viel verdienen und wenn's nicht funktioniert müsst ihr keine Verantwortung übernehmen. Dann springt der Steuerzahler für euch ein und ihr könnt weiterwursteln...".  Wir sind gespannt, wie lange die Bevölkerung noch bereit ist, dies alles mitzumachen, neben anderen Themen, die schwer auf ihr lasten, wie Inflation, ständig steigenden Gesundheitskosten, Energiekrise, Zinskosten, etc.  Schaden für die Steuerzahler: 1'200 Mio. CHF